2. Herren starten unglücklich in die Hallensaison

HC Tübingen 2 – HC Ludwigsburg 5 1:1 (1:0)

Trotz Tübinger Weihnachtsmarkt machten sich am 15. Dezember zehn Hockeyfreaks auf den Weg nach Heidenheim zum Auftaktspieltag der 6. Hallen-Verbandsliga. Der erste Gegner war der HC Ludwigsburg, dessen Mannschaft man schon aus dem Vorjahr kannte. Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, in dem Tübingen die dominierende Mannschaft war und die gegnerische Defensive wiederholt vor Probleme stellte. Nach einer Vielzahl guter Gelegenheiten belohnte sich das Team dann in Person von Lorenz Gewert, der nach einer kurzen Ecke am schnellsten schaltete und den Rebound über die Linie drückte (7. Minute). Kurz darauf hatten die Tübinger den Ludwigsburger Keeper erneut überwunden, Benjamin Otts Treffer wurde jedoch zum Erstaunen der Zuschauer vom gegenüberliegenden Schiedsrichter nachträglich zurückgenommen, er hatte den lahmen Querpass wohl in der Luft gesehen (13.). Mit dem 1:0 ging es in die Pause, Ludwigsburg hatte bisher kaum Kreisszenen und Tübingen hätte bei konsequenter Chancenverwertung hier schon den Sack zumachen können. Auch in der zweiten Hälfte blieb es bei den alten Verhältnissen, Tübingen rannte an und scheiterte nahezu minütlich an der eigenen Abschlussschwäche. Es kam, wie es kommen musste: Tübinger drängte immer stärker auf die Entscheidung und riskierte einmal mehr zu viel. Der Ludwigsburger Konter irrte durch den Schusskreis und wurde schlussendlich von einem Stürmer zum 1:1 Ausgleich verwertet (38.). Brutale Effizienz. In den verbleibenden zwei Minuten schaffte Tübingen es nicht, sich doch noch für die gute Leistung zu belohnen und muss sich so mit dem Remis begnügen.

 

TSV Reutlingen – HC Tübingen 3:1 (1:1)

In Spiel zwei wollte man also den Spieltag zu einem versöhnlichen Ende bringen, indem man gegen die neu gemeldete Mannschaft aus Reutlingen noch 3 Punkte einfuhr. Da Straßburg aufgrund einer Autopanne immer noch nicht am Spielort erschienen war, wurde das Spiel kurzerhand vorverlegt und den Tübingern eine circa 20-minütige Verschnaufpause gewährt. Das Spiel begann wie das Vorige mit Tübinger Dominanz und es dauerte keine fünf Minuten ehe Dirk Poff zum 1:0 einschob (4.). Reutlingen präsentierte sich jedoch deutlich bissiger und kam so auch zu eigenen Chancen, unter anderem musste Torhüter Bodo all sein Können aufbieten, um nach einer kurzen Ecke den Ball noch aus dem Winkel zu fischen. Abermals konnte Tübingen sich nicht absetzen, es fehlte nach wie vor an Übersicht im Kreis. Etwa Mitte der ersten Halbzeit heizte sich dann die Stimmung auf, als Reutlingen begann, die Grenzen des Möglichen auszutesten und trotz schlenzartig gezogener, teils kniehoher Bälle aus der Abwehr heraus nicht zurückgepfiffen wurde. Ein unabsichtliches taktisches Foul hier, ein kräftiger Schub da – und schon verloren die Tübinger die Fassung. Die Mannschaft sollte von nun an für den Rest des Spiels damit beschäftigt sein, sich über die vielen Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zu beschweren, anstatt sich aufs Kerngeschäft zu konzentrieren und dem individuell schwächer besetzten TSV spielerisch beizukommen. Ein Knackpunkt war wohl auch, dass Reutlingen auf eine Manndeckung setzte, bei der die Stürmer sichtlich Probleme hatten sich koordiniert Räume zu schaffen. So kam Reutlingen noch vor dem Halbzeitpfiff zum Ausgleich, als eine eigentlich schwach geschossene Ecke noch irgendwie ins Tor trudelte (1:1, 14. Minute). Dabei blieb es bis zu Halbzeit, da David Schreyers Treffer nicht gegeben wurde: In einer knappen Situation entschied der Schiedsrichter zu Ungunsten des Tübingers und wertete den Abschluss als Schuss von außerhalb des Kreises. Die fünfminütige Pause reichte nicht, um die Tübinger Gemüter zu beruhigen und so wurden auch die nachfolgenden 20 Minuten zu einer hitzigen und körperbetonten Konterschlacht. Auch die Schiedsrichter ließen sich von der Hektik anstecken und agierten zusehends nervöser. Zweimal innerhalb weniger Sekunden durfte sich Tübingen glücklich schätzen, erst ein mit der runden Seite gespielter Ball und direkt darauf ein hoher Klärungsversuch im eigenen Kreis resultierten nicht in einer kurzen Ecke. Nach wie vor fehlte ein Lösungsansatz gegen die Manndeckung, leichte Ballverluste waren die Folge. Dennoch kam Tübingen zu Chancen, nur eben nicht am Torhüter vorbei. Bemerkenswert hier die Eckenquote, außer dem Rebound aus dem ersten Spiel sollte bei Strafecken nichts mehr herausspringen. Und das Schicksal nahm seinen Lauf. Fünf Minuten vor Schluss konterte Reutlingen erneut, vom linken Schusskreisrand kickte der Stürmer den Ball gegen den langen Pfosten, während sich die Tübinger Verteidiger zum Schiedsrichter umdrehten nutzte Reutlingen den Rebound und ging dann doch überraschend 2:1 in Führung (35. Minute). Das Tor wurde auch nicht zurückgenommen, somit lag der Druck nun auf den Tübingern. Diese nahmen sofort den Torwart aus dem Spiel, die Überzahl führte auch noch zu drei weitere Ecken und zwei Abschlüssen – die waren aber nicht Chance genug, so hatte Reutlingen das letzte Wort und konnte die Schlussecke zum 3:1 einnetzen (40. Minute). Tübingen hadert mit der eigenen Mentalität, sowie der Chancenverwertung und muss jetzt zusehen, dass am nächsten Spieltag Zählbares erarbeitet wird.

Es spielten: Bodo Kühnel, Phillip Trojan, The-Hop Nguyen, Matthias Block, Moritz Mattke, Dirk Poff (1), Lorenz Gewert (1), David, Schreyer, Benjamin Ott, Nikodim Brickwell