Am Sonntag stand für die Herren aus Tübingen eine Auswärtsfahrt nach Mannheim zum Mannheimer HC 3 an, zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer in der 3. Verbandsliga. Nur zu zwölft angereist musste Matthias Block schließlich sogar pfeifen und ohne Auswechselspieler sah es nach einer schweren Aufgabe aus.
Dies wandelte man jedoch zunächst in Motivation um und konnte so ins Spiel finden. Zwar dominierte Mannheim zunächst, konnte die Überlegenheit aber noch nicht nutzen. Tübingen hielt dagegen, setzte mit Kontern und Strafecken Nadelstiche und verpasste nach einer solchen sogar eine gute Gelegenheit in Führung zu gehen. Wenig später machte es Mannheim auf der anderen Seite besser und erzielte das 1:0, nachdem im Schusskreis kurz die Zuordnung gefehlt hatte.
Da beide Teams in der Folge einige Hochkaräter liegen ließen, ging es mit diesem Ergebnis in die Halbzeitpause. Während Mannheim ganz offensichtlich wenig zufrieden mit der knappen Führung war, analysierten die Tübinger Herren noch einmal die Schwächen der Mannheimer und motivierten sich für die 2. Hälfte – es hatte sich ja gezeigt, dass hier durchaus etwas zu holen war.
Nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst wenig am optischen Übergewicht der Mannheimer, bis die Tübinger nach einigen guten Chancen doch den Ausgleich bejubeln konnten. Ähnlich wie zuvor auf der Gegenseite nutzte Nils Trautwein eine unübersichtliche Situation, um am Torwart vorbei einzuschieben. Spätestens jetzt ging den Mannheimern die Ruhe ab, das Spiel wurde aufgeladener, die Fouls häuften sich auf beiden Seiten. Dies mündete in einer unnötigen wie gleichwohl verdienten grünen Karte für Joel Ackermann. Die kurzzeitige Überzahl nutzte Mannheim auch direkt, der Schiedsrichter übersah ein Offensivfoul, der Gegner steckte durch zum langen Pfosten, wo ein Stürmer den Ball nur noch ins Tor blocken musste – 2:1.
Doch Tübingen hatte sich im Verlauf der zweiten Hälfte mehr Spielanteile erarbeitet und war bis zur grünen Karte etwa auf Augenhöhe gewesen. So war es auch nicht unverdient, als die Gäste im Kreis vehement nachsetzten, Mannheim die Situation nicht geklärt bekam und die Kugel irgendwie bei Joel Ackermann landete, der zum 2:2 flach ins kurze Eck vollendete.
Die letzten fünf Minuten waren dann etwas zerfahren – Mannheim rannte an, hätte eigentlich auch noch eine Strafecke bekommen können, leistete sich hinten aber gleichzeitig leichtsinnige Fehler. Die letzte Aktion gehörte dann Tübingen – Jakob Sundermann spielte aus der Mitte hoch in den Schusskreis, wo Nils Trautwein hochsprang und irgendwie noch mit dem Schläger an den Ball kam. Dieser segelte tatsächlich über den herausstürzenden Torhüter hinweg und senkte sich ins Netz – 2:3. Nur fünf Sekunden später pfiff der Schiedsrichter ab und der Wahnsinn war komplett!
Dank starker Mentalität und einer großen Portion Glück in der Schlussminute fahren die drei Punkte also mit nach Tübingen. Damit ziehen die Herren vorbei an den Mannheimern und können nach der Pfingstpause mit einem Sieg über Aalen die Tabellenspitze erobern!
Es spielten: Petruck – Frank, Vogel, Trojan – Feucht, Großelindemann, Sundermann, Gewert – Trautwein (2), Ackermann (1), Ott
Schiedsrichter: Matthias Block