Am Sonntag bestritten die Damen des HC Tübingen das zweite Saisonspiel. Es galt nicht nur, erstmalig den heimischen Trainingsboden in der Paul-Horn-Arena zu verteidigen, sondern vor allem, sich als Aufsteiger mit dem zuletzt abgestiegenen VfB Stuttgart zu messen.
Gegen den starken Druck durch den Sturm des VfB fiel es den Tübingern zunächst schwer, den Aufbau zu stellen und die Distanz nach vorne zu überbrücken. Schon früh konnten die Stuttgarter durch eine Ablage aus der Hundekurve die Führung übernehmen. Aufgrund der Blockierung der Banden durch die Gegenspieler hatten die Tübinger Schwierigkeiten, durch die Mitte des Spielfelds in den gegnerischen Schusskreis zu gelangen. So konnte das frühe 0:1 der ersten 5 Minuten in der ersten Halbzeit nicht mehr ausgeglichen werden.
Nach einer die Gemüter beruhigenden Ansage durch Clara Meier-Ewert und die beiden Trainer ging es entschlossen in die zweite Halbzeit und der HCT konnte sich endlich für die Bemühungen belohnen: Ein gezielter langer Pass zum Sturm in den Schusskreis konnte der Stuttgarter Torfrau schließlich gefährlich und von Clara Meier-Ewert verwertet werden.
Mit dem 1:1 gingen die Tübinger ermutigt in die Offensive. Sogleich folgte Stürmerin Amelie Neumann-Kleinpaul mit einer starken Einzelaktion gegen die Stuttgarter Torfrau, deren abgewehrten Ball Theresa Lindlahr mit einem hohen Rückhandschlenzer ins Tor heben konnte. Mit noch 15 Minuten Spielzeit waren nun beide Mannschaften angespannt und hitzig. Immer wieder folgte Konter auf Konter und der HCT konnte sich noch nicht in Sicherheit wiegen: In einer nicht enden wollenden Sequenz aus kurzen Ecken durch den VfB galt es vor allem für die Tübinger Torfrau Chiara Baumann, die letzten Energiereserven auszuschöpfen. Wieder und wieder parierte sie endlose Nachschüsse und zeigte überragendes Durchhaltevermögen und Widerstandsfähigkeit. Nach insgesamt über 10 kurzen Ecken für den VfB musste der HC Tübingen unglücklich den Ausgleich durch einen flach geschlenzten Eckenschuss kassieren. Trotz einer starken Teamanstrengung konnte die Führung in den letzten 5 Spielminuten nicht mehr zurückgewonnen werden.
Die Tübinger Damen gehen erschöpft und mit etwas gemischten Gefühlen aus dem Spiel: Zwar gab es heute nur einen Punkt, aber mit dem nächsten spielfreien Wochenende liegen nun ganze zwei Trainingswochen vor uns, um Schwachstellen anzupacken und daraufhin am Doppelwochenende die ersten Siege nach Hause zu fahren.
Es spielten: Baumann – Köthe, Braun, Hansen – Meier-Ewert (1), Neumann-Kleinpaul, Lindlahr (1), Hellmig, Armbruster